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LH

Wohnhaus L., 2000 - 2002

Hamburg

Neubau eines Einfamilienhauses im Norden von Hamburg

BDA Hamburg Architektur Preis 2005, Würdigung

 

 

 

 

Das Haus Lindhorst sollte den exakten Rahmen für die Biographie eines Paares bieten. Das Ergebnis: Ein Blickfang inmitten von Backsteinvillen mit Walmdächern und Sprossenfenstern, in deren Nachbarschaft bislang allein ein Klinkerhaus von Karl Schneider aus den zwanziger Jahren Akzente setzte. Schlicht, wie mit dem Messer in den Luftraum der Walddörfer geschnitten. Ein Traumhaus. Der Bau verbindet auf harmonische Art und Weise asiatische Schlichtheit und Atmosphäre mit einem opulenten Raumangebot. Von der Straße zeigt sich die Villa geschlossen. Ein schmaler Weg, der den Zugang und die Proportion optisch streckt, der Garagentrakt und als einladendes Moment die Tür in asiatischem Rot. Ganz anders die Gartenseite. Nichts als Glas. Die Front erscheint fast durchsichtig und erlaubt den Blick ins Grüne und auf die historischen Ziegelei-Teiche.

     Auch innen ist das Haus transparent. Im Herzen bietet ein gekiestes Atrium mit Bambus den Rahmen für eine antike Steinlaterne und schafft so einen asiatischen Garten en miniature mitten im Haus. Daneben liegen das Atelier der Hausherrin und das Arbeitszimmer des Hausherren, beides auf Sichtweite und dennoch jedes für sich. Der helle, lang gestreckte Wohnraum wendet sich zum Garten. Sicht- und Lichtschutz bieten allein weiße, durch-scheinende Rollos. Im Obergeschoss fügen sich Schlafräume und ein Gästeapartment mit Bädern so zusammen, dass an der Seite Raum für einen über-dachten Freisitz mit Gartenblick bleibt. Im Ergebnis ist eine enge Verzahnung von Innen und Außen, von Haus und Inventar, von Architektur und Ambiente entstanden.

     Bleibt anzufügen: Das Haus Lindhorst wurde auf Wunsch der Bauherren nach einem energetischen Kon-zept entworfen, das auf Nachhaltigkeit setzt. Es bietet neben der Fußbodenheizung eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Wärmepumpe mit Erdsonden wurde von den zuständigen Behörden nach einem komplizierten und schwierigen Verfahren genehmigt. Innovativ auch der hydropho-bierte Calcino-Außenputz mit Marmormehl, der zu weißen Aluminiumpaneelen an der Front kontrastiert. Ein Haus, das die Quintessenz aus der Biographie seiner Bewohner zieht. - Gisela Schütte, Ein Haus als Porträt der Bewohner, in: Hamburgische Architektenkammer (Hg.), Architektur in Hamburg, Jahrbuch 2003, S. 116-117

Architektur

Dr. Julius Niederwöhrmeier, Carola Wiese

Dirk Reinhard, Wolfgang Rieger,  Joachim Schneider

Bauherr

privat

Fotografie

Oliver Heissner, Hamburg/Konstanz

N+W Architekten BDA, Darmstadt

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